Die futuristischen Träume der „schreibenden Klasse“
**Was Corona über das Selbstverständnis der Medienmacher offenbart**
Von Oliver Errichiello, veröffentl. am 2. Mai 2020 von Tichys Einblick
Nach Corona soll die Welt besser, nämlich ökofair und solidarisch werden – so die futuristischen Träume der „schreibenden Klasse“. Dahinter wird keine Wirklichkeit, sondern die strategischen Geschäftskonzepte von Zeitungen und Magazinen vor dem Kontext eines verschärften Wettbewerbs deutlich. …
Ein Szenario: Über kurz oder lang mögen nur noch staatliche Subventionen und Zuschüsse für die klassischen Medienträger helfen („Zeitungen als Kulturgüter“), finanzielle Lücken zu schließen. Dann ergebe sich schließlich ein Dreieckshandel, indem der Staat durch die Unterstützung „seriöser Medien“ zeitgemäße Weltbilder (je nach Zeitgeist) kommunikativ begleitet, während die klassischen Markenartikler ebendiese gelernte Seriosität für ihre Positionierung als „gesellschaftliche Wandler“ einsetzen könnten. Ein mehrstufiger Ablasshandel.
Beschaut man sich die rasanten Entwicklungen in der Medienbranche, so ist die Bedeutung von Information nicht zurückgegangen, sondern sucht sich neuartige und vor allem klare Kanäle. Marken werden immer von innen zerstört, beispielsweise weil eine Medienmarke ihre Leserschaft nicht mehr versteht bzw. verstehen will. Meist wird dies unter dem Begriff der „Leseruntreue“ charakterisiert. Dies ist eine typische Verwechslung von Ursache und Wirkung, denn meist ist das Medium sich selbst untreu geworden, so dass es die Leserschaft zuerst irritiert und diese sich dann verärgert abwendet.
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