Der WDR und die zwei Seiten der Sperrstunde
**Komplexität der Wirklichkeit überfordert Journalisten**
Veröffentl. am 16. Okt. 2020 von ScienceFiles.org:
Alles hat zwei Seiten.
Aristoteles und der Buddha haben stets nach dem Mittelweg gesucht, eine Variante, beide Seiten einer Medaille zu betrachten.
Sinnvolle Statistik ist nur möglich, wenn alle Zusammenhänge zwischen allen Ausprägungen aller relevanten Variablen betrachtet werden.
Eine Argumentation für die Durchführung einer Maßnahme, die vergisst die negativen Folgen der Maßnahme, deren Kosten zu berücksichtigen, ist nutzlos.
Andererseits:
Propaganda
betont nur einen Aspekt und versucht, von allen anderen Aspekten eines Objekts, einer Maßnahme abzulenken und will jeden mundtot machen, der darauf aufmerksam macht,
- dass menschliche Eingriffe nicht nur nutzen, sondern auch schaden, zumeist mehr als sie nutzen,
- dass menschliche Planung häufig scheitert, weil niemand die Zukunft kennt und niemand sie vorhersagen kann,
- dass Behauptungen, die bestimmte gewünschte Konsequenzen betonen und die ungewünschten Konsequenzen schlicht ignorieren, wertlose Ideologie sind.
Vom WDR kommt die folgende Abbildung, die die Vorteile einer Sperrstunde für Kneipen und Restaurants in den höchsten Tönen lobt:
- Vor 23 h sind Barbesucher noch nicht so betrunken, und achten eher auf Abstand- und Hygieneregeln als zu späterer Stunde
- Die gemeinsame Zeit in Innenräumen verkürzt sich und das Virus hat weniger Zeit, sich zu verbreiten
- Weniger Superspreading, weil weniger von Bar zu Bar gezogen werden kann
- Durch Kälte, Dunkelheit und Ausschankverbote sind Treffen nach 23 h in der Öffentlichkeit unattraktiv
- Das Verbot regt dazu an, die aktuelle Pandemiestuaiton ernst zu nehmen und mehr auf das eigene Verhalten zu achten.
Nun fehlt bei dieser Eloge auf die Sperrstunde der Hinweis, dass jeder Nutzen auch mit Kosten einhergeht. Im vorliegenden Fall zeigt z.B. die Erfahrung aus England, hier gibt es seit Wochen eine Sperrstunde um 22 Uhr, dass wer trinken will, einfach früher damit anfängt. Punkt 2 der Aufstellung ist damit vom Tisch. Punkt 1 der Aufstellung wird dadurch zunichte gemacht, dass die Sperrstunde um 22 Uhr dazu geführt hat, dass sich nahezu alle Gäste auf einmal auf den Weg nach Hause machen (sofern sie nach Hause gehen), was zu entsprechenden Aufläufen und Stockungen bei Bussen und der Tube in London geführt hat.
Aber nicht jeder geht nach Hause. Viele feiern einfach in den Straßen weiter. Punkt 1 kann getrost auf den Müllhaufen der guten Hoffnungen, die alle nicht eingetreten sind, geworfen werden. Punkt 3 findet dann in öffentlichen Verkehrsmitteln statt, sofern es überhaupt relevant und nicht einfach nur Panikmache ist, und Punkt 4 ist absurd, wie die folgenden Bilder bei ca. 12 Grad Celsius zeigen. Punkt 5 ist so doof, dass man kaum dazu Stellung nehmen mag. ….
Lesen Sie hier bitte den vollständigen Beitrag:
https://sciencefiles.org/2020/10/16/der-wdr-und-die-zwei-seiten-der-sperrstunde-komplexitat-der-wirklichkeit-uberfordert-journalisten/
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