Künstle’s Sicht: Sie wissen nicht mehr, was sie tun – sollen
– Einheimische ließen sich impfen auf Teufel komm raus
– Trotz Impfquote von 80 Prozent keine Herdenimmunität
– Statistiken des RKI sind nicht mehr vertrauenswürdig
von Albrecht Künstle *)
Ich wollte nichts mehr zu Corona schreiben. Aber weil ich die Zahlen des RKI täglich in Excel übertrage, fallen mir immer wieder nachträgliche Änderungen auf, die Monate zurückliegen. Jetzt werden neue „Rekordzahlen“ an positiven PCR-Tests gemeldet. Das kann doch nicht sein, dachte ich, weil das täglich aktualisierte farbige Balkendiagramm der RKI-Daten optisch aktuell die gleiche Höhe abbildet wie schon bei der zweiten „Welle“. Doch weit gefehlt, wer die Balken rechts unten anklickt sieht 15 630 Fälle bzw. einen Höchststand am 17.12.2020. Die gleiche Balkenhöhe sieht man jetzt aber für rund 10 000 Fälle mehr. Wer mit Excel arbeitet, weiß, dass Zahlen aus einer Tabelle automatisch und genau in ein verknüpftes Balkendiagramm eingepflegt werden. Warum nicht beim RKI? Man könnte meinen, dieses Institut sei in Berlin angesiedelt, wo nichts mehr funktioniert. Und siehe da, das RKI sitzt tatsächlich in Berlin – was aber nichts entschuldigt.
Impfen, impfen, impfen hieß die Parole zu Beginn des Jahres. Bei 70 Prozent werde eine Herdenimmunität erreicht, erzählte uns die Noch-Kanzlerin. Das beherzigten die Leute auch, zumindest die Einheimischen (Migrationshintergründler/innen wollen ihrer „Mutti“ nicht so richtig folgen). Ich kenne nur eine Handvoll Einheimische, die keinen Stich haben. 80 Prozent der Erwachsenen sind doppelt geimpft, einige Millionen sogar dreifach. Und trotzdem steigt die Zahl der PCR-Test-Positiven.
Taugen die Impfstoffe nichts? Ich denke doch, denn die Todesfälle gingen nach der ersten Impfoffensive im Januar zurück. Nach fast zwei Jahren Corona sind noch keine 100 000 Corona-Tote registriert, wovon nur etwa die Hälfte tatsächlich an diesem Virus verstorben sind. Gottseidank nur ein Prozent der Infizierten und 0,06 Prozent der Bevölkerung. Bei anderen dagegen wirken die Impfungen noch effektiver, wobei meines Wissens nur an einer Impffolge verstorben registriert wird, wenn das in den ersten drei Wochen geschieht. Aber diese haben nichts mit dem neuen Anstieg der Positivzahlen zu tun, weil diese gar nicht mehr getestet werden (können).
Ist es die Narrenfreiheit der Geimpften oder die „Tyrannei der Ungeimpften“ (Montgomery), die den rasanten Anstieg der Coronazahlen zu verantworten haben? Dazu eine einfache Rechnung, seit es die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass auch die 80 Prozent erwachsenen Geimpften potenzielle Virenträger sind. Bei diesen ist die Wahrscheinlichkeit 4:1, dass sie es sind, die Coronaviren nicht nur mitschleppen, sondern auch an die Mitmenschen übertragen. Selbst wenn man davon ausginge, dass Geimpfte nicht nur weniger an Coronafolgen leiden, sondern auch nur zur Hälfte Virenschleudern sind, wäre das Verhältnis immer noch 2:1. Das bedeutet, gemäß der Wahrscheinlichkeit sind quantitativ nicht die Ungeimpften die Hauptgefährder, sondern eher die Geimpften. Aber ihnen wird zugutegehalten, sie seien „sauber“ und über alle anderen Mitmenschen erhaben.
Die „Corona-Explosion“ dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass viele geimpfte Virenträger andere angesteckt haben, weil es kaum Empfehlungen gab, auf Andere Rücksicht zu nehmen. Sie dürfen in Discos, Kulturveranstaltungen, Stadien usw. gehen und tauschen nicht nur Nettigkeiten aus. Die Maske darf in Baden-Württemberg in Clubs und Diskotheken auf der Tanzfläche sogar in der Warnstufe abgenommen werden (siehe hier). Und jetzt treten wieder andere Erkrankungen auf, Erkältungen, Grippe, Fieber, Atembeschwerden, Magen-Darm-Infektionen u.a. Und dann wird sicherheitshalber auf Corona getestet und viele „Blindgänger“ ausgegraben, die unter uns tickten. Aber seien wir froh, dass kaum jemand ernsthaft an Corona erkrankt und dies in wenigen Tagen wegsteckt.
„Die Inzidenzen sind dort hoch, wo die Impfquote niedrig ist“, verkündete das Fernsehen am 8. November. Sind die Nachrichtenmacher und jene Weisheiten Abspulende noch in der Lage, in Zusammenhängen zu denken? Diese sind: In Ländern mit höheren Impfquoten wird weniger getestet, weil die herrschende Politik einfach unterstellt, die Geimpften seien clean. In Regionen mit niedrigerer Impfquote müssen Leute die noch keinen Stich haben, aber am normalen Leben teilnehmen wollen, Teste vorlegen, was logischerweise mehr Treffer ergibt. Theoretisch gelten aktuell 310 100, also 0,37 Prozent der Bevölkerung, als Coronakranke, auch wenn sie keine Symptome haben.
Was also tun? Wäre ich ein Virologe und hätte keine Aktien von einschlägigen Pharmafirmen, würde ich Drittimpfungen nur empfehlen, wenn zuvor mit einer Blutprobe die Antikörper festgestellt wurden. Sind diese z.B. dreifach höher als nötig, erübrigt sich eine Nachimpfung noch, und der Impfstoff kann an jemand anderen „verimpft“ werden, insbesondere auch weil die Ärzte noch etwas anderes zu tun haben. Übrigens werden diese in der Schweiz jetzt mit zusätzlich 50 SFR fürs Impfen geschmiert. Ausgerechnet der deutsche Professor Markus Zimmermann, katholischer Ethiker an der Uni Freiburg hat da keine Skrupel. Neben der Antikörperkontrolle würde ich zurückkehren zum 3T-Strategie.
3T – Testen, testen, testen, aber nicht nur Ungeimpfte, sondern auch die, welche schon einen Stich haben. In den Pflegeheimen wird das nun getan, weil nicht nur in meiner Heimatstadt ausgerechnet die Geimpften gestorben sind – sieben auf einen Streich. Auch die geimpften Besucher müssen sich nun testen lassen – unnötigerweise sogar 2mal am Tag, wenn sie ein zweites Mal zu Besuch kommen. Wobei Schnellteste schneller vorliegen als PCR-Teste, von denen man nicht weiß, auf welchen ct-Werten diese beruhen. Aber mit PCR-Testen lässt sich anscheinend gutes Geld verdienen.
Und warum dürfen sich Beschäftigte nicht gegenseitig testen? Ist das Misstrauen unserer Obrigkeit so groß, dass sie denken, die Leute würden mit positivem Schnelltest trotzdem nicht nach Hause gehen und bleiben? Und warum nicht auch im öffentlichen Bereich 2G-Zutritt nur mit Schnelltest? Entweder mit einem auf Papier bestätigten oder mit einem vor Ort unter Aufsicht selbst durchgeführten Schnelltest. Und wenn dieser nicht „positiv“ ist, sollten auch Ungeimpfte ein Zutrittsrecht haben. Es wäre doch besser, „negative“ Ungeimpfte dürften mehr als ungetestete Geimpfte (unbekannter Weise „Positive“), die alles dürfen! Natürlich sind die Teste nicht 100prozentig zuverlässig, aber das sind Impfungen auch nicht.
Bleibt noch die Sache mit der Bettenbelegung in Krankenhäusern. Eine verwandte Krankenschwester sagte mir dieses Wochenende, die Betten seien wirklich fast alle belegt. Aber eher durch Patienten nach „normalen“ Operationen, Infekt-Patienten, die in den letzten zwei Jahren anscheinend gegen andere Erreger keine Abwehr bilden konnten, Magen-Darm-Patienten, Thrombosepatienten u.a. Solche mit Infarkten und Herzstillstand findet man kaum im Krankenhaus, weil diese daheim sterben. Die vielen Infarkte gäben Rätsel auf.
Und eine Abteilung musste geschlossen werden, weil eine hohe Strafe drohe, wenn der vorgeschriebene Personalschlüssel nicht erfüllt werden kann. Am Personal fehle es, nicht an der Ausstattung. Schließlich stimme es auch, dass Corona-Patienten aus Rumänien eingeflogen wurden. Aber nicht nur deshalb sei der Anteil ausländischer Patienten größer als der von Einheimischen. Dazu wollte sie sich nicht weiter äußern, aber mir gibt das zu denken. Hat jemand der Leserinnen und Leser eine Erklärung dafür?
Coronapatienten spielten im Alltag der Krankenhäuser eine untergeordnete Rolle. Jedenfalls waren sie nicht unter den 10 entscheidenden Fällen in Krankenhäusern im Jahr 2020. Und jetzt wo fast alle gespritzt sind, soll das anders sein? Im aktuellen RKI-Lagebericht dreht sich alles um Corona, als ob es keine anderen Gesundheitsprobleme gäbe. Interessant ist, dass ausgerechnet im Osten und Süden der Republik die meisten Covid-19-Fälle zu beklagen sind, wo die strengsten Ministerpräsidenten herrschen. Aber das ist diesem verflixten Corona-Virus anscheinend egal – Respekt vor nix. Soeben ist in den Nachrichten zu vernehmen, dass wir kurz vor dem Schlimmsten stünden, der „Alarmstufe“. Mal sehen, ob die Sirenen diesmal funktionieren? Die Sirene in der griechischen Mythologie war ein Fabelwesen, das durch seinen betörenden Gesang die vorbeifahrenden Schiffer anlockte, um sie zu töten. Wollen wir hoffen, dass die Alarm-Sirenen von Wieler, Spahn, Kretschmann, Söder und Konsorten uns nicht auch ins Verderben stürzen, sondern Gesundheit und Grundrechte zurückbringen.
Passen wir bitte alle auf, auch die Geimpften (!), und bleiben Sie auch von anderen Ansteckungen verschont!
*) Informationen zum Autor siehe HIER
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