Künstle’s Sicht: Grüne Investitionen mehrfach an die Wand gefahren
– Tausende Investoren in grüne Energie verlieren viele Millionen Euro
– Rot-grün-schwarz überbieten sich, weitere Pleiten werden folgen
von Albrecht Künstle *)
Dieser Tage verschickte der Geschäftsführer der UDI-Gruppe 6 000 Verzichtserklärungen an Anleger, sie mögen doch bitte in den nächsten zwei Wochen den Großteil ihres Geldes in den Kamin schreiben – „… Ihr Rainer J. Langnickel“. Auch ich gehörte zu den Empfängern der Wundertüte. Ich machte 2018 in zwei Tranchen 25 000 EUR für „grüne Investitionen“ locker. Für Projekte im Bereich „Photovoltaik, Windenergie- und Biogasanlagen sowie grüne Wärmenetze in Deutschland und dem EU-Ausland“. Wenn das keine gute Sache im Sinne unserer FFF-Jugend ist, dachte ich. Die zugesagten Zinsen waren nicht übertrieben, lagen unter den sonst erwirtschafteten Kapitalrenditen, also angemessen, nicht spekulativ.
Auf bis zu 86 Prozent unseres Geldes sollen wir nun verzichten, der Rest könne in den nächsten fünf Jahren ausgezahlt werden, wenn überhaupt. Der stünde dann rechtzeitig für den zweiten Fünfjahresplan der neuen Bundesregierung im Rahmen des nachgebesserten (?) Klimaschutzgesetzes zur Verfügung. Aber ohne mich, ich habe die Schnauze nun voll. Meine Erfahrung zeigt, grüne Geldausgaben sind am Ende rot – das Geld ist weg oder stark dezimiert. Ein neuer Fall von vielen:
UDI sammelte mindestens 6 Mio. EUR von Gutgläubigen ein, die wohl wussten, dass auch eine solche Zukunftsinvestition risikobehaftet ist, wie alles, was heute mit Geld zu tun hat. Die Bafin, das ist der Laden der nicht gemerkt hatte, dass mit Wirecard etwas nicht stimmen konnte, behauptet nun im Fall UDI, sie habe ihre grünen Geschäfte illegal betrieben. UDI habe geschäftlich ohne Erlaubnis gehandelt, und das noch schlecht dazu, wie test bescheinigt. Die Bafin ordnete die sofortige Rückzahlung der Einlagen der Anleger an – auch wenn keine Gelder da sind. Das Gegenteil der Finanzpolitik des Schuldenministers Scholz, der Fälligkeiten von Anleihen auf 30 Jahre später verschiebt.
Jetzt ist für mich Schluss mit grünen Investitionen, überhaupt mit Grünen. Ich verlor den Glauben an grünes Geld (noch mehr an grüne Politik). Die ersten Tausender verlor ich mit der Überlassung von Geld an einen Fonds zur Produktionserweiterung von Dämmstoffen für Häuser, was Heizung sparen sollte und letztlich auch co2, was ja dem Klima nützen soll. Der Schachzug des Initiators war, unser Geld einzusammeln, aber seine eigene Großeinlage dem Fonds vorzuenthalten. Die betrügerisch herbeigeführte Insolvenzmasse wollte er damit erwerben, sodass ihm der Laden allein gehört. Wir durchkreuzten seinen Plan, indem wir die Insolvenzmasse noch einmal selbst erwarben, aber am Ende machten wir doch Minus.
Im Jahr 2000 beteiligte ich mich an einem neuen Windpark. Doch die Windprognosen des Gutachters waren geschönt, und die Windräder hatten Kinderkrankheiten. Auch trotz der Einspeisevergütung wurde außer Strom kein Cent erwirtschaftet. Letzten Monat mussten die Windräder abgebaut werden, die GmbH erhielt zumindest einen symbolischen Euro dafür, wir Investoren keinen Cent. Ein benachbarter Windpark war noch schlechter dran. Der nächste grüne Flop.
Und nun der nächste Verlust mit UDI, mir reicht es endgültig. Ich frage mich nur, wie die Wetteiferer und Überbieter der Klimaziele der UN (nur 55 Länder von weltweit 195 sollen es stemmen) und die EU, die Abermilliarden für Investitionen aufbringen wollen? Das deutsche Klimaschutzgesetz übernahm die Vorgaben, die Treibhausgase um 55 Prozent bis 2030 zu reduzieren. Jetzt erhöhte die CDU ihren Einsatz auf 60 Prozent und die Grünen legten noch einmal 10 Prozent drauf nach dem Motto, Wir bieten mehr. Die SPD wird sich auch nicht lumpen lassen, am Ende wird wohl eine Einsparung von 111 Prozent beschlossen. Beim Bundestag in Berlin und im Landtag in Stuttgart würden schon 100 Prozent Einsparung reichen.
Werden sich heute genügend Dumme für die Investitionen für die Jahre bis 2030/50 finden? Oder muss der Staat selbst ran nach der Devise, „Seid ihr nicht willig, so brauch ich Gewalt“? Was aber dabei herauskommt, wenn der Staat selbst den Energiesektor, Grund und Boden und die Luft in Händen hat oder steuert, konnte man im Osten studieren. Staatliche Mafiosi machten es auch nicht besser als kriminelle Geschäftemacher. Mein Geld werde ich künftig besser verjubeln. Allein was ich im eigenen Haus über 30 Jahre für fünf energetische Maßnahmen investierte, war gut und brauche ich nicht zu bereuen. Ich hatte mein Soll mit dem Einbau einer thermischen Solaranlage 1978 bereits erfüllt, als eine Annalena Baerbock noch in den Windeln lag. Ab jetzt wird gelebt!
*) Informationen zum Autor siehe „Künstles Sicht„
Möchten Sie informiert werden, wenn ein neuer Beitrag veröffentlicht wird?
Dann schreiben Sie bitte eine E-Mail an den Autor: Kuenstle.A@gmx.de