Künstle’s Sicht: Wirtschaftskapitäne schon wieder auf Abwegen
– 1932/33 appellierten sie, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen
– Heute warnt BDI-Chef Russwurm vor einer „rechten“ Partei
– Manche lernen es nie, Chaos in vielen Führerköpfen
von Albrecht Künstle *)
Sicher haben sie es schon vernommen: Siegfried Russwurm, der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), scheint zu glauben, dass nicht Grüne, die SPD und FDP die Bundesregierung stellen, sondern die AfD. Er sah sich jetzt genötigt, eine flammende Warnung auszusprechen: „Wir tun gut daran, uns den Aussagen der AfD auch öffentlich deutlich entgegenzustellen: Klar zu sagen, sie zu wählen ist kein harmloser Protest, sondern das ist eine Partei, die schädlich ist für die Zukunft unseres Landes und von uns allen.“ Wer’s nicht glaubt, siehe hier und hier oder andere. Ist dieser Russwurm der Einzige der noch nicht mitbekommen hat, was mit unserem Land los ist? Der geschaeftsklima-index-wirtschaft ist der Vorbote des Wirtschaftsdesasters. Es bietet sich wegen dem runden Jahr an, einen Blick zurückzuwerfen, was Wirtschaftskapitäne schon früher verbrochen haben.
Vor 90 Jahren wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt, nachdem 19 Wirtschaftskapitäne mit einem legendären Brief Reichspräsident Hindenburg aufgefordert hatten, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Verfasst hatte die sogenannte Industrielleneingabe Hjalmar Schacht, maßgeblich bestimmt aber vom Großindustriellen Fritz Thyssen. Wie kam es dazu? Zuvor war Hitler Gast beim Industrieclub, dem Vorläufer des BDI. Hitler präsentierte sein politisches Führerkonzept und gab den Herrschaften zu verstehen, dass sie als Betriebsführer prädestiniert seien, so wie er der große politische Führer sein wolle. Die Rolle der Betriebsführer überzeugte sie – so einfach lassen sich Wirtschaftskapitäne in die Irre führen. Als die NSDAP die Novemberwahl 1932 verloren hatte, sahen die Industriellen ihre Felle davonschwimmen und der Brief ging raus. Man stelle sich noch einmal vor, Kapitalisten forderten den Reichspräsidenten auf, den bekennenden (!) Sozialisten Hitler, wenn auch einen Nationalen, zum mächtigsten Mann im Staat zu machen! Verrückt, wie auch heute wieder einiges verrückt ist.
Heute schießen sich Wirtschaftsführer wieder nicht auf jene Parteien ein, die ihnen als Regierung zusetzen, an denen sie vielleicht zugrunde gehen. Sondern auf eine AfD, als ob diese ihnen das Leben schwer machen würde. Es gibt gute Gründe, bestimmten Leuten dieser Partei gegenüber kritisch zu sein, wie ich es bin. Von deren Abgeordneten erhält man selten Antwort. Nicht weniger ist Misstrauen bei Vertretern aller anderen Parteien angesagt. Man fragt sich, was in den Köpfen deutschen Führungspersonals, wie dem BDI-Präsidenten, vor sich geht.
Diese Frage stellt sich genauso für die andere Seite des Machtkartells, für bestimmte Gewerkschafter, wie bei diesem GDL-Führer Claus Weselsky. Ich selbst kämpfte einmal in meiner Zeit als Gewerkschafter für die 35-Stunden-Woche als es darum ging, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Doch heute passt eine Arbeitszeitverkürzung ökonomisch wie die Faust aufs Auge. Sind denn alle Führer verrückt geworden? Nicht nur in der Politik, sondern in Gewerkschaften und nun auch auf Unternehmerseite? Greift Corona nicht nur die Atemwege an, sondern mehr?
Dieser Artikel ist ohne „KI“
ausschließlich mit Künstle-Intelligenz 😊 erstellt
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