Die andere Sicht

Künstle’s Sicht: Streifzug durch eine Provinzzeitung vom 1. August

 

– Deren Lektüre ist nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig 
– Aber man muss schließlich wissen, was die Leser denken sollen 


von Albrecht Künstle
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„Immer weniger Sozialwohnungen“ verkündete das Titelblatt. Aus den von der Ampelregierung angekündigten 100.000 Wohnungen mehr pro Jahr wurden 14.000 weniger gegenüber dem Vorjahr. Es verhält sich umgekehrt zur Ankündigung vom CDU-Merz, die AfD halbieren zu wollen, sie hat sich verdoppelt. Wir haben jetzt nur noch rund eine Million Sozialwohnungen. Aber das kann doch nicht sein! Leben denn die über 1,5 Mio. „Flüchtlinge“ auf der Straße oder in Wohnungen, für die sie keine Miete zahlen? Sozialer können Wohnungen eigentlich gar nicht sein. Sie wohnen in geschätzt 500.000 Wohnungen, zumindest Kleinwohnungen (eine Statistik gibt es nicht). Haben wir tatsächlich zu wenige Sozialwohnungen?

„Hilfen für Niger auf Eis – die Rebellion kam für die Bundesregierung zur Unzeit.“ Gibt es denn auch günstige Zeiten für Rebellionen? Ja, die Rebellion in der Ukraine im Jahr 2014 kam für die US-dominierte NATO zur rechten Zeit, ein Blick in die Anstalt vom 19.12.2014 (3 min) lohnt sich. Weder die gewählte Regierung des Niger noch die Putschisten haben es mit dem Westen sonderlich, sie verbrannten französische Fahnen, weil die Soldaten den Kampf gegen die Islamisten ebenso halbherzig führten wie die abgesetzte Regierung. Diese wollte die Islamisten mit „Dialog“ bekämpfen. Gut aber, dass die deutschen Gelder für den Niger eingefroren werden. Aber warum nicht auch die Gelder für Afghanistan, wo die Taliban geputscht haben? 2022 flossen 527 Mio. Euro für „strukturbildende Überganghilfe“ usw. an das islamische Land.

Den „Depressionen bei Kindern und Jugendlichen“ war die ganze Seite 2 gewidmet. Zu Recht. Die „Pandemie“ sei der Auslöser gewesen. Nein, es war nicht das Virus, sondern unsere Politiker, die monatelang nicht nur uns Alte, sondern sogar Schüler isolierten und so Kinderfreundschaften zerstörten. Als zweites Problem wird der Ukrainekrieg ausgemacht, der Jung und Alt psychisch zusetzt. Dass die „Debatte um die Klimaziele“ potenziell negativen Einfluss auf die mentale Befindlichkeit der jüngeren Bevölkerung habe, konnte man erst ganz am Schluss lesen. JA, und die Medien im Verein mit der Politik tun das ihrige dazu, unseren Nachkommen einzureden oder sie im Glauben zu lassen, sie seien tatsächlich die „letzte Generation“.

„Vor allem auf dem Land fehlen Therapeuten“, hieß es weiter. Wirklich auf dem Land? Warum Therapeuten knapp wurden, liegt laut Dr. Joost Butenop auch an dieser Überforderung: 550.000 Flüchtlinge gelten als „psychisch krank“. Von diesen werden derzeit 25.000 in psychosozialen Zentren behandelt. Diese gebundenen Psychologen können nicht überall sein. Deren Kapazität fehlt, um auch noch Kindern und Jugendlichen helfen zu können. Doch darüber war nichts zu lesen.

Wo die Brandmauer längst eingerissen wurde“ war Gegenstand einer weiteren halben Seite. An diesem Tag ging es zwar um Österreich. Aber die Aufforderung an die Altparteien, gegenüber der AfD und deren Wählern eine Brandmauer zu errichten, kommt von den deutschen Medien. Die DDR verbrämte ihren Mauerbau als „antifaschistischen Schutzwall“, heute wird der geistig-propagandistische Mauerbau gegenüber der „rechtsextremen AfD“ ähnlich gerechtfertigt.

Mittelständler schlagen Alarm wegen PFAS-Verbot – Die EU will eine ganze Klasse Industriechemikalien verbieten.“ Betroffen wären 10.000 von ihnen; hier eine Übersicht, wo diese Stoffe enthalten sind. In dieser Aufzählung fehlen übrigens Wärmepumpen und Rotorblätter von Windkraftanlagen. Auch in diesem Fall schickte die deutsche Regierung zusammen mit vier anderen Ländern die EU vor, PFAS-Stoffe zu verbieten. Sie selbst traute sich nicht, aus gutem Grund. Zu Wort kamen zwei Mittelständler. Der erste beklagte, dass dann keine Teile für die minimalinvasive Chirurgie mehr hergestellt werden könnten. Und der andere, ein Pumpenhersteller, würde dann den Standort in Deutschland in Frage stellen. Wer wundert sich noch, dass diese EU von einer bestimmten Partei nicht sonderlich gemocht wird?

Die CDU wird scheitern, wenn sie streitet“, lautete der Titel eines langen Interviews mit dem Hoffnungsträger der CDU in Baden-Württemberg. Die Badische Zeitung fragte Manuel Hagel penetrant sechs Mal nach dem Verhältnis zur AfD. Und der Interviewte ließ sich auf dieses Spiel ein, ein Drittel des Interviews ging damit drauf. Entsprechend kamen die wichtigeren Themen zu kurz. So ist die Praxis der Medien, Politiker aufzubauen oder zu demontieren. Und viele lassen sich das von den Königsmachern bzw. Rufmördern gefallen.

Gemäßigte spielen so gut wie keine Rolle“ mehr, wird dem Chef des sogenannten Verfassungsschutzes eine längere Breitseite gegen die AfD eingeräumt. Man kann zu dieser Partei stehen wie man will, aber merken die Herrscher dieses Landes denn nicht, dass so etwas kein Trumpf mehr im Ärmel von Falschspielern ist? Umfragen zeigen doch, dass die Befragten immer weniger von diesem Staat halten. Warum soll ihnen dann der Schreck in die Glieder fahren, wenn die AfD vom Verdachtsfall zu „gesichert rechtsextrem“ hochgestuft wird. Liebe Politiker, macht eine bessere Politik und macht einen besseren Mann zum Verfassungschef.

Frankreichs Niedergang in Afrika – das Land verliert seinen letzten Verbündeten.“ Das schmerzt natürlich als ehemalige Kolonialmacht. Insbesondere, wenn man auch noch den Kampf gegen den Islamismus in der Sahelzone verliert und der Kampf im eigenen Land schon verloren ist. Der Artikel beschreibt auch kurz den „Niger als eines der ärmsten Länder weltweit“, das im Jahr 1960 unabhängig wurde – und danach ärmer. Seit der Unabhängigkeit wurden sieben verschiedene Verfassungen verabschiedet und vier Militärdiktaturen installiert. Viel Verfassungen und Waffen gab‘s, aber wenig Brot. Nach dem Kolonialismus wurde nicht automatisch alles besser, auch nicht in anderen Ex-Kolonien. Noch etwas: Darf man jenes Land überhaupt noch „Niger“ nennen?

Taliban verbrennen Instrumente“ lautet eine kurze Notiz. Die „Ablehnung von Musik ist der strengen Auslegung des Koran“ geschuldet, was tatsächlich zutrifft. Doch wer den Koran kritisiert gilt bei uns als Volksverhetzer. Doch statt dieser anderen Art der Bücherverbrennung einmal Raum zu geben, wurde auf der gleichen Seite dem „Streit um Verbot von Koranverbrennungen“ der vierfache Platz gewidmet. Daran sieht man, dass die Medien lieber nicht wissen wollen, was der Koran verkündet – er ist keine Frohe Botschaft!

Die wahren Kosten der Wirtschaft“ lautete der Aufmacher der Wirtschaftsseite. Diese ist immer das Schlusslicht in dieser Zeitung, „Kultur“ und Sport nehmen den Hauptraum ein. In dem halbseitigen Artikel ging es um das Penny-Experiment, die „wahren Preise für Lebensmittel“ zu verlangen. Unter den neun aufgeführten Lebensmitteln sah man viermal Käse, meine abendliche Hauptspeise. Dieser würde 49 bis 94 Prozent teurer. Worauf diese Rechnung beruht, war nicht beschrieben. Vielleicht weil Kühe am Anfang der Wertschöpfungskette stehen? Diese Preissteigungen könnte man doch vermeiden, wenn man die Kühe abschaffen würde – so wie Irland 200.000 Rinder keulen soll, wenn‘s nach Brüssel geht. Übrigens wurde das entsprechende ARD-Interview mit einer eigenen WDR-Angestellten geführt, die Volksbelehrer überlassen nichts dem Zufall.

Dann noch eine gute Nachricht: „Duravit baut neues Werk“. Aber leider in Kanada, wo der nötige Strom weit billiger ist. 60 Mio. Euro fließen in das neue Werk in der Provinz Quebec. Habeck wird sich freuen, denn dort wird ein erster elektrischer Rollenofen benutzt. Damit können 11.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Von Deutschlands Industrie wird demnächst vielleicht gar kein CO2 mehr emittiert werden – wenn es keine Industrie mehr gibt. Übrigens produziert Duravit auch Kloschüsseln – die in Berlin massenweise gebraucht werden für den „Scheiß“, den die da machen.


Dieser Artikel wurde ohne „KI“ nur mit Künstle-Intelligenz erstellt und erscheint auch auf der Webseite des Autors, der es (abgewandelt) mit Martin Walser hält: „Ich kann nichts dafür … dass sich in mir etwas gegen diese Dauerpräsentation unserer Medienmacht wehrt.“


*) Informationen zum Autor siehe
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