Künstle’s Sicht: Wenn Kapitalisten auf den grünen Wahlsieg spekulieren
– Die deutsche Welt brauche einen Neuanfang mit Baerbock vom WEF
– Schon einmal forderten Finanzkapitäne: Sozialist soll Kanzler werden!
von Albrecht Künstle *)
Es ist nicht das Schlechteste, auf der Toilette eine Zeitschrift deponiert zu haben für den Fall, dass plötzlich keine Papierrolle mehr greifbar ist. Heute am 24. Mai musste zufällig der SPIEGEL vom 24. April dafür herhalten. Doch die Seite 24 war mir zu schade „dafür“, denn diese Reportage erinnerte mich an ein geschichtsträchtiges Paradoxon, das gerade eine Neuauflage erfährt:
Nachdem Hitler mit seiner NSDAP am 6. November 1932 die erste Wahlschlappe einstecken musste, sahen 20 Akteure des Deutschen Reiches ihre Felle davonschwimmen. Zwei Wochen später verlangten sie in einem Brief an Reichspräsident Hindenburg, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Ziel war, „die größte Gruppe dieser nationalen Bewegung führend an der Regierung zu beteiligen.“ Wohlgemerkt, Industrielle und Finanzkapitalisten schlugen vor, die von ihnen bereits finanziell gepuschte Nationalsozialistische Partei, also einer Partei des „Klassenfeindes“, zur Macht zu verhelfen. Es war eine Wette auf die Zukunft, denn Hitler sagte wiederholt, „Gebt mir vier (und zehn) Jahre Zeit, und ihr werdet Deutschland nicht wiedererkennen“. Wie jene Wette ausging, ist bekannt.
Und heute sind wieder Zocker am Werk. „Geldsegen aus Greifswald“ lautete der Titel der obigen SPIEGEL-Reportage. Ein Bitcoin-Profiteur spendete eine Million Euro für den Bundestagswahlkampf der grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Er wettete schon 2011 auf den Erfolg des (virtuellen) Bitcoin und seine Millionengewinne gaben ihm Recht. Und jetzt setzt er auf die ebenfalls virtuellen Konzepte von FFF, des World Economic Forum, der Grünen und der von allen Seiten hochgehaltenen Baerbock. Der Goldschürfer Schmidt findet, „dass die Grünen verstanden hätten, was die Welt braucht: Einen Neuanfang“, verriet er dem SPIELGEL. Und der Neuanfang schreie geradezu nach dieser Annalena. Und die Grünen nahmen dieses anrüchige Geld, obwohl das Bitcoin-Schürfen unanständig viel Energie verbraucht. Aber „pecunia non olet“ – Geld stinkt nicht.
Ist unsere Welt und Deutschland wirklich ein so „mieses Stück Scheiße“, dass es eines Neuanfangs bedarf? Brauchen wir diesen Great-Reset, wenn es der Welt immerhin gelungen ist, trotz des Bevölkerungswachstums auf knapp acht Milliarden Menschen entgegen der Prognosen den Hunger fast zu eliminieren? Auch energiepolitisch wurden beachtliche Erfolge erzielt, vor allem in Deutschland. Soll man diesem WEF-Chef und Buchautor Klaus Schwab wirklich hinterherlaufen, der die Covid-19-Epidemie als Chance für den „Großen Umbruch“ sieht, der jetzt eingeleitet werden müsse? Man könnte fast glauben, Covid-19 hätte erfunden werden müssen, gäbe es dieses Virus nicht tatsächlich. Schwab, der mit seinem WEF in den letzten Jahren seine Agenten (Young Leader’s) ausbilden ließ, schleust sie jetzt in die Schaltstellen der Welt ein. Und die Grünen stehen auf der Förderliste.
Was wird am Ende dieser „grünen“ Umwälzung stehen? Die Ziele bleiben dubios, geben Rätsel auf. Denn der Bitcoin-Millionär Schmidt ist kein Einzelkämpfer an der Spendenfront, die fast nach einer Einheitsfront aussieht: Da ist der Finanzinvestor Wermuth, der Pharma-Erbe Schwarz, der Verband der Bayrischen Metall- und Elektroindustrie, der Verband der Chemischen Industrie, der Industrieverband Südwestmetall aus meiner Heimat mit immerhin 100 000 Euro und einige Branchenfirmen. Sogar Rüstungsfirmen sponsern die selbsterklärte Umweltpartei. Das Parteivermögen der Grünen ist schon größer geworden als das der CSU mit seinen beachtlichen Wirtschaftszentren München und Nürnberg.
Die Frage sei erlaubt, was führen diese Sponsoren im Schild? Wie Ende 1932 befinden wir uns auch jetzt in der Konsolidierung – wenn diese nicht unter dem Vorwand Corona, Corona, Corona sabotiert wird. Die Förderung zweifelhafter Bestrebungen des WEF und wohlgesonnener deutscher Unterstützer hat eine internationale Dimension. Angesiedelt in der Schweiz, wo das Weltwirtschaftsforum meist tagte, wurde das 2021er-Treffen „wegen der Pandemie in Europa“ nach Singapur verlegt, wo es diesen Mai hätte stattfinden sollen. Was für eine Pandemie eigentlich? Aber es wurde nochmals verschoben auf den 17.-20. August. Wäre Covid-19 im fernen Osten kein Thema, wäre die Teilnehmerzahl nicht von 3 000 auf tausend beschränkt. Wetten, dass sich die vom WEF und mit zweifelhaftem Spendengeld gesponserte Baerbock dort präsentieren kann und versucht wird, Deutschlands neue Kanzlerin medienträchtig in die ehrenwerte Gesellschaft einzuführen.
Die Deutschen (und die das Wahlrecht bekamen) haben dann noch fünf Wochen Zeit bis zur Bundestagswahl um zu überlegen, ob sie sich an der Wette interessierter Kreise beteiligen, mit einer Annalena Baerbock ein Experiment mit ungewissem Ausgang zu wagen. Einst gab es Wahlmottos wie z.B. „Mehr Demokratie wagen!“ Das Motto der Grünen, die sich von Zockern puschen lassen lautet, „Alles ist drin…“ Die Wähler können diesen Leuten einiges zutrauen, aber diese sollten unbedingt daran gehindert werden, uns Menschen ALLES zuzumuten. Auch wenn ich im fortgeschrittenen Alter bin, habe ich noch Interesse, Deutschland nach vier Jahren wiederzuerkennen.
*) Informationen zum Autor siehe „Künstles Sicht„
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