Die andere Sicht

Künstle’s Sicht: Corona ungefährlich im direkten Kontakt mit Ausländern?

Welche Botschaft soll ein Foto des Gesundheitsministeriums vermitteln, auf dem einer von hier und ein Schwarzer im direkten Kontakt „uns alle gegenseitig schützen“ soll?

von Albrecht Künstle *)

Bundesgesundheitsminister Spahn war mir bisher nicht als der schlechteste der Berliner Ministerriege aufgefallen. Doch nun stellt sich die Frage, was er mit dieser bundesweiten halbseitigen Zeitungswerbung wem sagen will?

Zwar tragen beide Männer Mund/-Nasenschutz, doch die Hände bzw. Fäuste berühren sich per Fotomontage direkt. Der eine trägt einen weißen Schutzhandschuh, der Schwarze gar keinen.

Zu dieser Art Werbung stellen sich folgende zehn Fragen:

Gilt der Mindestabstand nicht bei Ausländern?

Können diese nicht lesen, dass es Bilder braucht?

Warum hat der Weiße einen Schutzhandschuh an?

Soll man Schwarze nur mit Handschuhen anfassen?

Ist „Zusammenhalt“ plötzlich besser als Distanz halten?

Zusammenhalt schützt vor Corona, warum dann Impfstoff?

Wäre die sehr teure Werbung nicht besser anders investiert?

Die Leute tun mehr als sie müssen, warum überhaupt Werbung?

„Händewaschen“, wer wäscht bei dieser Werbung wem die Hände?

Zwei Männer aber keine Frau, wo bleiben unsere Frauenrechtlerinnen?

Vielleicht will uns der Gesundheitsminister auch gar nichts mehr sagen, weil den rhetorischen Verrenkungen aller Corona-involvierten Ministerien (Mundschutz nütze nichts, nun doch, vielleicht aber doch nicht, weil trotzdem Mindestabstand vorgeschrieben wird, Kinder seien kein Risiko, jetzt aber doch, usw.) eh nicht mehr geglaubt wird und nur noch Bilder sprechen sollen? Oder heiligt der Zweck alle Mittel und die Botschaft, unsere Schwarzen schützen uns vor Corona? Oder ist diese Anzeige ein Dankeschön für bereitwillige Hofberichterstattung?

*) Informationen zum Autor siehe HIER

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