Die andere Sicht

Albrecht Künstle: Was er war, was er ist, was er tut und warum er schreibt …


Der Autor Albrecht Künstle, Jahrgang 1950, ist im Herzen Südbadens daheim, hat ein außergewöhnlich politisches Erwerbsleben mit permanent berufsbegleitender Fortbildung hinter sich. Im Unruhezustand schreibt er für Internetzeitungen und Nachrichtenblogs der Freien bzw. Alternativen Presse zu den ihm vertrauten Themen Migration, Religionsfragen, Islam, Kriminalität, Renten, Betriebliche Altersversorgung, Wirtschaftsthemen u.a.. Zuvor schrieb er für Fachzeitschriften und seine Regionalzeitung, fiel aber bei ihr politisch in „Ungnade.“


Aber lassen wir Albrecht Künstle selbst berichten:     
    


Aufgewachsen bin ich in der badischen Provinz als fünfter Sprössling von Eltern mit einer Landwirtschaft und einem kleinen Weinberg. Aber damit kann man kaum eine Existenz aufbauen; verdienen kann man besser AN der Landwirtschaft, NICHT MIT ihr.

So lernte ich Industriemechaniker, den ich aber trotz Preisträger-Abschluss nicht lange ausübte. Denn ich wurde als Jugendvertreter gewählt, dann als Betriebsrat, als solcher freigestellt, in den Gesamtbetriebsrat geschickt und Wirtschaftsausschuss-Vorsitzender des mittelständischen Unternehmens. Das erforderliche Wissen erhielt von meiner IG Metall in zahlreichen Schulungen vermittelt, daneben eignete ich mir betriebs- und volkswirtschaftlichen Grundlagen an.          

Schließlich machte ich den REFA-Schein und hätte diesen zu Geld machen könne. Aber ich folgte stattdessen dem Ruf der Gewerkschaft und wurde mit 30 Jahren Organisationssekretär beim DGB. Nach einigen Jahren wurde ich zum geschäftsführenden DGB-Kreisvorsitzenden gewählt. In dieser Zeit vertiefte ich auch meine arbeitsrechtliche Kompetenz, die ich schon im Betrieb erworben hatte. So wurde ich vom Wirtschaftsministerium zum Arbeitsrichter und schließlich Landesarbeitsrichter in Freiburg berufen. Das aber auf Vorschlag der Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), nicht der Gewerkschaft.        

Doch musste ich feststellen, dass die Gewerkschaften samt DGB zwar recht erfolgreich die Interessen der Mitglieder und aller Beschäftigten vertreten konnten, meist gute Tarifverträge abschlossen. Aber ein abschreckendes Beispiel des Versagens von Tarifklempnern war die Umstellung der Zusatzversorgung im öffentlichen und kirchliche Dienst. Innerhalb ihrer Strukturen waren die Gewerkschaften nicht imstande, ihre selbstgemachten Probleme zu lösen. Mein DGB-Kreis sollte schließlich aufgelöst werden, obwohl er noch Mitgliederzuwachs hatte. Andere Kreise mit Mitgliederrückgang durften weiter wurschteln. Deshalb sagte ich, ein Konzern, der die florierenden Bereiche aufgibt und die Sorgenkinder finanziell verhätschelt, hat keine Zukunft. Deshalb warf ich nach exakt 15 Jahren das Handtuch.   

Für die dritte Etappe meines Berufslebens kam mir zugute, dass ich kurz vor dem Abschluss einer Fortbildung als Personalfachkaufmann IHK stand. I.V.m. meiner Kompetenz als Arbeitsrechtler nahm ich die Stelle als Rechtssekretär in einer Geschäftsstelle für Mitarbeitervertretungen an. Und zwar für 20.000 Beschäftigte der Caritaseinrichtung im Erzbistum und ihrer Sprechergruppe, ein Gebilde wie ein Konzernbetriebsrat. Doch diese Tätigkeit füllte mich nicht aus, weshalb ich mich neben-/freiberuflich auf das Fachgebiet der Altersversorgung spezialisierte, mit dem Schwerpunkt der Betrieblichen Altersversorgung und Altersteilzeit. Ich bezifferte mit zwei weiteren Mathematikern die erfolgreichen Klagen der Rechtsanwälte vor dem BGH betreffs der verkorksten Zusatzversorgung. Nach nunmehr 17 Jahren fließen jetzt die Nachzahlungen aus falsch berechneten Startgutschriften in Millionenhöhe. 

Das Gebiet Altersversorgung beherrschte ich so gut, dass ich es mir leicht leisten konnte, mit 59 Jahren in Altersteilzeit und mit 62 in Rente zu gehen. Aber ich zog mich nicht aufs Altenteil zurück, sondern wollte noch mehr schreiben, schreiben, schreiben. Ich war jahrelang auch freier Mitarbeiter der Badischen Zeitung und schrieb vor allem im Wirtschaftsteil zu Rentenfragen, aber nicht nur. Meine politischen Leserbriefe waren begehrt und gefürchtet zugleich.     

Ich gehöre zu den besorgten Bürgern, die 13,4 Mio. Migranten in zehn Jahren nicht für normal halten, ebenso nicht inzwischen über 2.000 Moscheen für bereits sieben Millionen Muslime. Und auch nicht den Bevölkerungszuwachs der letzten fünf Jahre von jährlich über 450.000 auf jetzt schon über 83 Mio. Einwohner. Ich beklage, dass die hiesigen Einwohner einiger Städte bereits in der Minderheit sind. Mir liegt die Mehrheit der hiesigen Menschen mehr am Herzen, als die von Merkel und Co. eingeschleppten Menschen aus aller Welt. Meine christliche Nächstenliebe galt und gilt den „Brüdern und Schwestern“ vor Ort. Damit hatte ich genug zu tun, so dass der Einsatz für beliebige Übernächste hintenanstehen muss.

Doch dann vollzog sich eine doppelte Wende. Meine regionale Badische Zeitung entwickelte sich von einem liberalen Blatt zu einer eher links-grünen Postille. Und ich, der ich durch meine lebenslange Tätigkeit als Interessenvertreter der berufstätigen Bevölkerung „links“ geprägt, ja fast verblendet war, entfremdete mich durch den real existierenden Merkel-Staat von meiner politischen Heimat, die einmal war: Nach dem Misstrauensvotum gegen Willi Brandt an meinem 22. Geburtstag trat ich der SPD bei, kehrte ihr aber nach 30 Jahren den Rücken. Als sich dann die WASG gründete, gehörte ich zu den ersten Mitgliedern. Anders bei der LINKEn, der ich erst nach zwei Jahren beitrat, in ihr hielt ich es neun Jahre aus. Beide Parteien entwickelten sich zu Sektierern, ich dagegen fühle mich immer noch der heimischen Bevölkerung näher, jetzt werde ich als „rechts“ klassifiziert. Kurz, wir passen tatsächlich längst nicht mehr zusammen.       

Bei der staatstragenden Presse war ich jedenfalls „unten durch“. Ich fiel wegen „Merkel- und Islam-Phobie“ sowie anderem in Ungnade und wurde vom regionalen Pressezar BZ kaltgestellt. Eine Konkurrenz-Zeitung gab und gibt es nicht. Doch mich kann man nicht mundtot machen, weshalb ich jetzt für andere Medien schreibe, siehe Einleitung.

Albrecht Künstle – März 2021

Die mobile Version verlassen