Die andere Sicht

Latent antisemitische Berichterstattung

**DER SPIEGEL: Vom „Sturmgeschütz“ zum „Stürmer“**

Von Chaim Noll, veröffentl. am 03.06.2020 von Achgut.com
Hier: Nachtrag des Autors zum obigen Artikel vom 04.06.2020:

Ich mache mir die Mühe dieser Text-Exegese, weil sie uns ins Arsenal eines unsauberen, verleumderischen Journalismus führt, der immens beiträgt zum viel beklagten Ansehensverlust der Medien. Dabei stammt die hier angewandte Taktik der indirekten Verleumdung aus der Trickkiste des Revolver-Journalismus. Schon Egon Erwin Kisch hat in seinem wunderbaren Buch „Marktplatz der Sensationen“ einige aus seiner Jugend vor dem Ersten Weltkrieg erinnerliche Finten und Manipulationen von Zeitungs-Journalisten ausgeplaudert. Wenn man jemanden verleumden wolle, durch das Verbreiten einer rufschädigenden Lüge, sollte man diese am wirksamsten durch ein Dementi verbreiten. Etwa: Wir widersprechen hiermit Meldungen, der bekannte Abgeordnete Dr. X. sei gestern Nacht sinnlos betrunken und in Gesellschaft einer Prostituierten in der Y.-Gasse gesehen worden. Damit, so Kisch, sei erfolgreich und juristisch nicht angreifbar die Nachricht verbreitet worden, Dr.X. sei, nicht näher bezeichneten Quellen zufolge, zu nächtlicher Stunde betrunken und in zweifelhafter Gesellschaft unterwegs gewesen.

Ähnlich wird im Artikel des Spiegel die eigentliche Verleumdung durch das Mittel des scheinbaren Widerspruchs verbreitet: „sie“ nennen Piatov „intern“ einen „Bluthund“, dabei sei er eigentlich ein zartsinniger Mensch. Der Spiegel tritt hier scheinbar als Verteidiger auf, als Stimme des Menschlichen, in Wahrheit lanciert er eine – wahrscheinlich erfundene – üble Nachrede. Zentrales Anliegen des Spiegel-Artikels bleibt die „Bluthund“-Verleumdung gegen einen jungen deutschen Juden. Sie wird nicht direkt erhoben, sondern in raffinierter, feiger Weise – noch dazu ohne Beleg – einer anderen Quelle untergeschoben.

Soweit zu den Methoden, mit denen das berühmte Magazin arbeitet. Dem oben zitierten Leser, muss ich zu seinen Gunsten bescheinigen, dass er der Infamie des Spiegel nicht gewachsen ist. Er ist ein vertrauensvoller Mensch und hielt diese perfide Text-Passage offenbar für anständigen Journalismus

Lesen Sie hier bitte den vollständigen Artikel vom 03.06.2020 und den dazugehörigen Nachtrag des Autors vom 04.06.2020:
https://www.achgut.com/artikel/vom_sturmgeschuetz_zum_stuermer

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